Finanzen

Gold als verlässliche Investition

Die ältere Generation kann sich vermutlich noch an die 1970er Jahre erinnern, als man für das Sparen von Banken reichlich belohnt wurde. Vier bis fünf Prozent waren zur damaligen Zeit üblich. Doch schon in den 1990er Jahren war ein deutlicher Rückgang zu bemerken. Die an der Finanzwelt interessiert sind, erinnern sich noch an das Geschehen an der New Yorker Wall Street: Damals verließen zahlreiche Börsenhändler ihre Schreibtische, weil die US-Großbank Lehman Brothers in die Pleite schlitterte. Wie die Experten schon vermuteten, waren die Konsequenzen in der ganzen Welt massiv zu spüren. Seitdem müssen fleißige Sparer extrem niedrige Zinsen hinnehmen, die deutlich unter der Inflationsrate liegen: Dementsprechend verliert das auf der Bank eingelagerte Geld jedes Jahr an Wert. Aus diesem Grund suchen viele eine Alternative: Goldbarren sind eine sichere Alternative!

Gold das geschichtsträchtige Anlagemittel

Gold war und ist nach wie vor ein beständiges Zahlungsmittel.
Foto: pixabay.com

Wer sich mit der Geschichte von Zahlungsmitteln befasst, dem wird es rasch klar. Kaum eine andere Wertanlage ist so beständig wie Gold. Wie Funde aus historischen Gräbern belegen, wurde es schon 4.600 v. Chr. in Mesopotamien verarbeitet. Wann genau die Menschheit Gold für sich entdeckte ist nicht überliefert. Bekannt ist allerdings, dass bereits die Alten Ägypter das Metall richtiggehend verehrten. Damals stand Gold für Schönheit und Reichtum und wurde aus diesem Grund von Pharaonen angehäuft. Bekannt ist zum Beispiel, dass Pharao Thutmosis III im 15. Jahrhundert v. Chr. Babylon in einem goldenen Streitwagen eroberte. Um die für zahlreiche Schätze benötigten Goldmengen zu fördern, betrieben sie schon damals professionellen Abbau: Tausende Sklaven waren damit beschäftigt, Gold abzubauen. Ein beeindruckendes Beispiel für den Kult, den Ägypter um Gold betrieben ist das 1922 entdeckte Grab von Tutanchamun: Der innerste von drei Särgen wog 180 Kilogramm und bestand aus reinem Gold.

Auch in den weiteren Jahrhunderten entstand ein Mythos rund um Gold, hier einige spannende Details:

  • Zwischen dem 1. und dem 3. Jahrhundert suchte man nach dem „Stein der Weisen“. Alchemisten versuchten aus einem einfachen Stein edle Materialien wie Gold herzustellen.
  • Als die USA im Jahr 1776 ihre Unabhängigkeit erklärten, waren keine Silber- und Goldvorräte bekannt. Der Fund einer größeren Goldmenge in Kalifornien im Jahr 1848 führte zum legendären Goldrausch: Hundertausende Menschen pilgerten nach Kalifornien, um hier das große Glück zu finden.
  • Oftmals verfilmt wurde der letzte Goldrausch, der sich in den Jahren 1896 bis 1898 ereignete: Damals strömten unzählige Amerikaner an den Klondike River in Alaska
  • 1936 veranlasste die US-Regierung alle Goldreserven an den Militärstützpunkt Fort Knox zu bringen: Dafür waren 500 Eisenbahnwaggons notwendig. Kein Wunder, dass Fort Knox zu den am besten bewachten Gebäuden der Welt zählt.

Ein weiterer Meilenstein der Geschichte ist das Bretton-Woods Abkommen: Im Jahr 1944 wurden bei einer Währungs- und Finanzkonferenz neue Standards gesetzt und feste Wechselkurse festgelegt. Alle teilnehmenden Staatenmussten ihre Währung in Gold konvertierbar machen. Kein Wunder also, dass Gold heute noch als stabile und feste Anlageform zählt.

Generelle Informationen zu Gold als Anlageform

Wer Goldbarren kauft tut es mit zahlreichen Deutschen gleich. Die Nachfrage ist nämlich in den letzten Jahren gestiegen und belief sich im Jahr 2018 auf 88,3 Tonnen. Sicher auf wegen der historisch niedrigen Sparzinsen horten Deutsche heute so viel Gold wie nie zuvor. Rund die Hälfte des Vorrats (nämlich 4925 Tonnen) wurden in Barren und Münzen gekauft. Im europäischen Vergleich wird klar, dass Goldbarren in Deutschland beliebter sind als in anderen Ländern. 18 Prozent der Bevölkerung legt ihr Vermögen hierzulande mittlerweile in Gold an.

Gold als Anlagevermögen wird in zweierlei Form ausgegeben. Standardisierte Goldbarren wie Schweizer Goldbarren werden in verschiedenen Gewichtskategorien wie 50 Gramm, 100 Gramm, 250 Gramm, 500 Gramm und 1 Kilogramm. Weltweit sind mehr als 30 verschiedene Goldbarren im Umlauf, es ist daher für jeden Anspruch etwas Passendes dabei.

Außer Goldbarren kommen für die Geldanlage noch Münzen in Frage. Aus Südafrika stammt die Krügerrand Münze, die 1967 zum ersten Mal geprägt wurde. Anlässlich des 50. Jubiläums wurde das Sortiment um Silber- und Platinmünzen erweitert. Die Münze zeigt ein Portrait des Gründers des Kruger-Nationalparks Paul Kruger, die Rückseite ziert eine Springbock-Antilope, das Nationaltier des Landes. Ein weiterer Klassiker ist der Wiener Philharmoniker: Bei der Einführung im Jahr 1989 gab es ihn in den Größen zu einer ganzen oder einer Viertel Unze. Heute ist der Wiener Philharmoniker im Euroraum die einzige Anlagemünze mit einem tatsächlichen Euro-Wert.

Die Vor- und Nachteile kurz zusammengefasst

Gold hat den Ruf eines sicheren Anlagemittels. Das ist historisch belegt, denn Gold hat in der Geschichte nie vollständig seinen Wert verloren. Selbst in Kriegszeiten oder bei Wirtschaftskrisen konnte Gold bestehen. Da Gold begrenzt verfügbar ist, bleibt der Wert bestehen. Darüber hinaus unterliegt der Goldpreis keinen geldpolitischen Instrumenten.

Allerdings benötigt man für die Lagerung von Gold einen sicheren Ort: Ein Tresor kommt dafür in Frage. Darüber hinaus muss man auf einen Zinsgewinn verzichten. Gold eignet sich am besten als langfristige Anlageform. Experten empfehlen, nicht mehr als 10 Prozent des Vermögens in Gold zu investieren.

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