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GmbH ruhend melden: Das sind die Vorteile

2021-05-19-GmbH
Quelle: pixabay.com / © Harry Burgess

Wer seine GmbH ruhend meldet, verzichtet auf die bestehende Gewerbeberechtigung. Wird diese nicht länger ausgeübt, ist es die Pflicht der Gesellschafter, diese Absicht der Landeskammer mitzuteilen. Handelt es sich dabei lediglich um eine temporäre Stilllegung, kann die Berechtigung zu einem späteren Zeitpunkt wiederaufgenommen werden.

Welche Fristen gelten für die Ruhemeldung?

Die GmbH schließen die Gesellschafter immer dann, wenn die Gewerbeberechtigung aktuell nicht genutzt wird, die Zukunft aber offenbleibt. Da sie eine solche Absicht der Landeskammer mitteilen müssen, gilt es, sich an bestimmte Fristen zu halten. In beiden Fällen beträgt der Zeitraum 3 Wochen ab Beginn des Zustandes. Die Anzeige selbst ist formlos und lässt sich somit unkompliziert per Mail einreichen.

Wichtig: Eine rückwirkende Ruhemeldung, die über die Frist von 3 Wochen hinausgeht, ist nicht möglich. Die Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofs spricht dagegen. Unternehmen, die gegen die 3-wöchige Frist verstoßen, müssen mit einer Geldstrafe rechnen. Gemäß § 368 GewO können dafür bis zu 1.090 Euro anfallen.

Die Meldung bei der Sozialversicherung hingegen ist langfristiger ausgelegt. Bis zu 18 Monate rückwirkend können Angaben zur Ruhemeldung vorgenommen werden. Sobald die Meldung wirksam wird, muss jedoch sichergestellt sein, dürfen Tätigkeiten, die unter die Pflichtversicherung fallen, nicht ausgeübt werden. Zusätzlich haben die Versicherten für diesen Zeitraum keinen Anspruch auf die Leistungen aus der Kranken- oder Rentenversicherung.

Obwohl keine rechtliche Verpflichtung dazu besteht, ist es möglich, ausgeschiedene Kammermitglieder der SVA zu melden.

Wer kann die GmbH als ruhend melden?

Gewerbetreibende beziehungsweise das vertretungsbefugte Organ einer juristischen Person sind dazu befugt, eine Ruhemeldung abzugeben. Während es bei einer Personengesellschaft die haftenden Gesellschafter sind, handelt es sich bei einer GmbH um den Geschäftsführer.

Als Alternative kann die Ruhemeldung von einer dritten Person mit der entsprechenden Bevollmächtigung übernommen werden. Wird die Meldung schriftlich übergeben, muss die Vollmacht im Original vorliegen. Andernfalls erfolgt die Identifizierung mithilfe von einem Pass oder Personalausweis.

Ist die GmbH als juristische Person bereits aus dem Register oder dem Wirtschaftsregister gelöscht, kann sie rückwirkend nicht als ruhend gemeldet werden. Das liegt daran, dass eine gelöschte Gesellschaft ohne ein vertretungsbefugtes Organ einhergeht.

Das sind die Vorteile der GmbH Schließung

  • Eine ruhende GmbH kann, anders als bei der Liquidation durch die Gesellschafter wiederaufgenommen werden.
  • Die Frist beträgt lediglich 3 Wochen, was ein vergleichsweise schnelles Handeln ermöglicht.
  • Prüfungen durch die Wirtschaftskammer sind weder notwendig noch rechtlich vorgesehen.
  • Eine GmbH Schließung stellt keine endgültige Geschäftsaufgabe dar.
  • Ruhemeldungen und Wiederaufnahmen können formlos eingereicht werden. Wer möchte, kann ein Musterformular verwenden.
  • Es gibt wenige Ausnahmen für bestimmte Gewerbe, die ihre Anzeige in besonderer Form erbringen müssen.
  • Beiträge für die Pflichtversicherungen ruhen, solange die Versicherten keine Leistungen in Anspruch nehmen.
  • Die Grundumlage und die Kammerumlage werden für den Zeitraum des Ruhens reduziert, solange die geforderten Voraussetzungen erfüllt sind.

Welche Auswirkungen hat das Ruhen der GmbH?

Wird die GmbH als ruhend gemeldet, wirkt sich der neue Zustand auf die Beitragszahlungen zur Pflichtversicherung und der Kammer- und Grundumlage aus. Dabei gilt: Wird die Meldung abgegeben, dass die GmbH geschlossen wird, müssen für diese Zeit keine Beiträge für die unterschiedlichen Versicherungen entrichtet werden. Die Voraussetzung ist allerdings, dass die Versicherten während dieses Zeitraums keine Leistungen in Anspruch nehmen. Andernfalls müssen die Beitragszahlungen dennoch fortgeführt werden.

So wirkt sich der Zustand auf die Grund- und Kammerumlage aus

Die Auswirkungen auf die Grund- und Kammerumlage unterscheiden sich grundsätzlich voneinander. Trotzdem profitieren die Gesellschafter in beiden Fällen vom temporären Ruhezustand.

Grundumlage: Die Gesetze der Wirtschaftskammer legen fest, dass mit der Stilllegung einer GmbH nicht die vollen Gebühren zu entrichten sind. Stattdessen muss höchstens die Hälfte der Grundumlage aufgebracht werden, sollte das Unternehmen das gesamte Kalenderjahr über ruhen.

Kammerumlage: Weder für die KU 1 noch für die KU 2 gelten rechtliche Sonderregelungen. Trotzdem zeigen sich Vorteile im Falle des Ruhens. So wird de facto die Grundlage zur Bemessung in der Regel reduziert. Ein weiteres Entgegenkommen: Für die GmbH entfällt die Verpflichtung zur Entrichtung der KU 1. Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Umsätze 150.000 Euro im entsprechenden Kalenderjahr nicht übersteigen.

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