Ausblick für den Markt im August: Wirtschaft und Geldanlage
Die großen Indizes in den USA, der DAX in Deutschland und auch Bitcoin – viele Märkte haben den Juli mit steigenden Notierungen abgeschlossen. Wie robust diese Erholung ist, welchen Weg der Markt im August einschlagen könnte, warum Aktionäre vor den Notenbanken keine Angst haben müssen und wie es um Tech-Werte steht, erläutert Börsen-Erklärer Ulrich Müller in seinen monatlichen Marktgedanken.
1. Sommerloch: Warum Anleger hellwach sein sollten
Der Juli war an der Börse positiv. Die großen Indizes sind gestiegen und der Preisdruck bei Öl hat nachgegeben. Trotzdem besteht kein Grund für Anleger, sich jetzt ins Sommerloch zu verabschieden, meint Börsen-Coach Ulrich Müller: „Der Anstieg der vergangenen Wochen fand unter umgesetzten Umsätzen statt. Auch sind die Märkte noch immer volatil. Anleger sollten nicht den Fehler machen und den Markt wie in anderen Jahren im August den Rücken kehren. Die Gemengelage aus Inflation, Rezessionsangst, Krieg in der Ukraine und das damit verbundene Potenzial zur Entspannung kann bei Aktien zu deutlichen Kursbewegungen führen, die Anleger weiter aktiv begleiten sollten“, findet Müller.
2. Steigende Zinsen und höhere Kurse im Markt sind kein Widerspruch
Die US-Notenbank Fed hat nun schon zum zweiten Mal die Zinsen um 75 Basispunkte angehoben, auch die Europäische Zentralbank überraschte mit einem klareren Zinsschritt als erwartet im Umfang von 50 Basispunkten. Anleger muss das nach Ansicht von Börsen-Kenner Ulrich Müller nicht verunsichern: „ Aktienkurse können auch trotz steigender Zinsen zulegen. Aktuell hat es den Anschein, als honoriere der Markt ein entschiedenes Vorgehen gegen die Inflation.“ Hinzu kommt, dass der Markt bereits weiterdenkt: „Ein höheres Zinsniveau gibt länger größere Spielräume für Stimuli der Notenbanken. Erste Marktteilnehmer rechnen bereits damit, dass es im Falle einer Rezession schon im kommenden Jahr wieder zu Zinssenkungen kommen könnte“, so Müller.
3. Quartalszahlen machen Tech-Werte Hoffnung
In den USA haben kürzlich Alphabet und Microsoft interessante Zahlen im Markt präsentiert. Zwar belasten Zinswende und Rezessions-Angst auch Tech-Werte, doch haben vor allem die großen Unternehmen noch immer solide Geschäftsmodelle und generieren hohe Gewinne. „Bei Alphabet ist der Quartalsgewinn von 18,5 Mrd. auf 16,0 Mrd. US-Dollar zurückgekommen. Grund war unter anderem der starke US-Dollar im Vergleich zu anderen Währungen. Zugleich stieg der Umsatz weiter an. Solche Zahlen drücken alles aus, nur keine ernstzunehmende Krise“, so Ulrich Müller. „Große Tech-Werte mit soliden Bilanzen und klaren Geschäftsmodellen bleiben attraktiv.“
Quelle: Ulrich Müller Wealth Academy GmbH
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