Stillstand bei Mobilfunkkonzernen: Patentstreite bremsen Innovationen

Die Konzerne streiten und die Verbraucher haben das Nachsehen: Weltweit führen große Smartphone- und Tablet-Hersteller Patentkriege gegeneinander und bremsen so die Technologie-Entwicklung massiv aus, wie jetzt das Magazin CHIP berichtet. Denn statt in Forschung zu investieren, stecken die Unternehmen Milliardenbeträge in Patentkäufe, Lizenzgebühren und Gerichtsverfahren.

Screenshot: www.Chip-Media.de

Im Mobilfunkbereich existieren derzeit rund 250.000 Patente; viele davon sind so allgemein gehalten, dass es fast unmöglich ist, sie nicht zu verletzen. „Es ist kein Zufall, dass die Patentkriege ausgerechnet jetzt ausgebrochen sind“, sagt Andreas Hentschel, stellvertretender  Chefredakteur CHIP. „In den kommenden Jahren wird der Markt für Smartphones und Tablets weiter stark wachsen. Für dieses Milliardengeschäft wollen die Hersteller heute ihre Claims abstecken und kämpfen dabei mit harten Bandagen.“
Einen solchen Streit vor Gericht auszutragen, kostet im Schnitt 2,5 Millionen Dollar – und zwar für jede beteiligte Seite. „Die hohen Gerichtskosten schlagen natürlich auf den Kaufpreis durch“, erklärt Hentschel. Doch das sind noch nicht alle Folgen für den Verbraucher: „Unter Umständen bekommt der Kunde sein Wunschgerät nicht, weil es vom Markt genommen werden muss – wie etwa das Samsung Galaxy Tab. Und letztlich muss er länger auf Innovationen warten, weil die Unternehmen weniger in Forschung investieren.“

Ein Ende der Patentstreitigkeiten scheint nicht in Sicht. „Aber der Patentkrieg ist kein Problem des Patentrechts an sich“, sagt Professor Michael Dowling von der Universität Regensburg gegenüber CHIP. Es sei jedoch wichtig, Anträge effektiver zu prüfen und die Vergabe zu breit angelegter Patente einzuschränken.

Mehr über den derzeitigen Patentkrieg und seine Folgen für den Verbraucher lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der CHIP 02/2012, die jetzt im Handel sowie im CHIP-Kiosk erhältlich ist.

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Veröffentlicht von: opr
am 14. Jan 2012 und wurde einsortiert unter:
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