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Bericht zum 3. Quartal 2011 der Praktiker AG

Kirkel (ots) –

– Negativer Umsatztrend bei Praktiker Deutschland abgeschwächt – Max Bahr steigert Umsatz und operatives Ergebnis – Auslandsgeschäft konjunkturbedingt stark belastet

In einem durchwachsenen dritten Quartal 2011 hat sich der Umsatzrückgang des Praktiker Konzerns abgeschwächt, das operative Ergebnis (EBITA) vor Sondereffekten ging jedoch stärker zurück als in den ersten sechs Monaten. Das lag vor allem daran, dass der notwendige Abbau von Vorräten – insbesondere bei Praktiker Deutschland – zu Lasten der Rohertragsmarge gegangen ist. Hinzu kam die anhaltende Konsumzurückhaltung in wichtigen Auslandsmärkten, die das internationale Geschäft insgesamt stark beeinträchtigte. Allein Max Bahr verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr in Umsatz und Ergebnis und dürfte sich wiederholt besser entwickelt haben als die deutsche Baumarktbranche insgesamt.

Der Praktiker Konzern hat im dritten Quartal 2011 einen Umsatz von 844,4 Millionen Euro erzielt, 7,3 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im Vergleich zum ersten Halbjahr (minus 9,2 Prozent) hat sich der negative Umsatztrend abgeschwächt. Ursächlich hierfür war das Deutschlandgeschäft mit einem anhaltenden Umsatzwachstum bei Max Bahr und geringeren Umsatzeinbußen bei Praktiker. Insgesamt gingen im Inland die Verkaufserlöse um 5,4 Prozent zurück. Im Ausland hingegen gab der Umsatz aufgrund anhaltend schlechter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und negativer Währungseffekte im dritten Quartal mit 11,6 Prozent stärker nach als in der ersten Jahreshälfte. Von Januar bis September setzte der Praktiker Konzern mit rund 2,468 Milliarden Euro 8,5 Prozent weniger um als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs.

Seit Beginn der zweiten Jahreshälfte hat der Abbau des Vorratsvermögens hohe Priorität. Denn zur Jahresmitte lagen die Vorräte deutlich über Vorjahresniveau, weil im zweiten Quartal der Umsatz vor allem bei Praktiker Deutschland stärker als erwartet zurück gegangen war. Das Missverhältnis zwischen Warenbestand und -absatz konnte im dritten Quartal weitgehend korrigiert werden. Konzernweit sorgten aggressive Marketingmaßnahmen mit hohen Preiszugeständnissen für einen beschleunigten Verkauf der Überbestände. Das hatte positive Auswirkungen auf das Net Working Capital und vor allem die Liquidität, ging aber zu Lasten der Rohertragsmarge, die im dritten Quartal um 2,3 Prozentpunkte auf 32,3 Prozent gesunken ist. Nachdem bis zur Jahreshälfte noch eine Verbesserung um 1,1 Prozentpunkte erreicht werden konnte, stagnierte die Rohertragsmarge in den ersten neun Monaten auf Höhe des Vorjahreswertes.

Der Rückgang der Rohertragsmarge blieb im dritten Quartal nicht ohne Auswirkungen auf das operative Ergebnis des Praktiker Konzerns. Es erreichte minus 10,1 Millionen Euro. Für die ersten neun Monate wurde ein Verlust in Höhe von 153,6 Millionen Euro ausgewiesen. Vor Sondereffekten, die im dritten Quartal allein aus dem Programm “Praktiker 2013” entstanden sind, schließt das dritte Quartal mit einem EBITA von plus 3,5 Millionen Euro (Vorjahr 40,0 Millionen Euro) ab. Für die ersten neun Monate ergibt sich ein operatives Ergebnis vor Sondereffekten, die neben den Aufwendungen aus dem Programm “Praktiker 2013” auch Wertminderungen auf Gegenstände des Anlagevermögens und Zuführungen zu Rückstellungen für belastende Verträge aus dem ersten Halbjahr enthalten, von minus 21,5 Millionen Euro (Vorjahr plus 54,4 Millionen Euro).

Deutschland: Gegensätzliche Entwicklung von Praktiker und Max Bahr

Auch im dritten Quartal haben sich im Inland die beiden Marken Praktiker und Max Bahr gegensätzlich entwickelt. Beim Umsatz konnte Max Bahr – trotz der für das Gartengeschäft ungünstigen Witterung im Juli – nahtlos an den positiven Trend der ersten sechs Monate anknüpfen und eine Steigerung um 2,8 Prozent auf 180,5 Millionen Euro erzielen. Auf vergleichbarer Fläche lag das Plus bei 2,1 Prozent. Damit dürfte sich die Hamburger Konzerntochter erneut besser entwickelt haben als die deutsche Baumarktbranche insgesamt.

Max Bahr hat im dritten Quartal nicht nur den Umsatz, sondern auch das operative Ergebnis steigern können. Und das trotz einer um rund zwei Prozentpunkte auf 34,7 Prozent gesunkenen Rohertragsmarge. Ihr EBITA lag vor Sondereffekten bei 6,1 Millionen Euro (Vorjahr 5,4 Millionen Euro), nach Sondereffekten bei 6,4 Millionen Euro (Vorjahr 5,4 Millionen Euro). In den ersten neun Monaten summierte sich das EBITA vor Sondereffekten auf 22,7 Millionen Euro (Vorjahr 23,1 Millionen Euro), nach Sondereffekten waren es 15,3 Millionen Euro (Vorjahr 23,1 Millionen Euro).

Praktiker Deutschland konnte die negative Entwicklung des ersten Halbjahrs nicht umkehren, aber abbremsen. Nachdem zwischen Januar und Juni der Umsatz noch um 14,5 Prozent zurück gegangen war, lag er im dritten Quartal mit 390,4 Millionen Euro nur um 9,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die im zweiten Quartal angelaufene Neupositionierung der Marke Praktiker in Deutschland führte noch nicht zu der Umsatzentwicklung, die von der Umstellung des Marktauftritts, der Kundenansprache und der Werbemaßnahmen erwartet worden war.

Das operative Ergebnis von Praktiker Deutschland indes wurde durch die Abverkaufsaktionen belastet. Es ging im dritten Quartal gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum von 17,3 Millionen Euro auf minus 16,6 Millionen Euro zurück. Nach Einbeziehung aller Sondereffekte schließt das dritte Quartal bei Praktiker Deutschland mit einem operativen Ergebnis von minus 28,3 Millionen Euro (Vorjahr plus 9,7 Millionen Euro) ab. Für die ersten neun Monate ergibt sich vor Sondereffekten ein EBITA von minus 48,7 Millionen Euro, das sich durch die umfangreichen Sondereffekte auf ausgewiesene minus 125,4 Millionen Euro verschlechtert.

International: EBITA trotz anhaltendem Umsatzrückgang nur moderat unter Vorjahr

Das konjunkturelle Umfeld im internationalen Geschäft war auch im dritten Quartal 2011 sehr uneinheitlich, insgesamt aber schlechter als erwartet. Es reichte von Ländern mit hohem Wirtschaftswachstum wie der Türkei bis zu Ländern mit sich zuspitzenden wirtschaftlichen und fiskalischen Problemen wie Griechenland. Dort gingen, ebenso wie in Rumänien und Bulgarien, privater Konsum und Einzelhandelsumsätze weiter zurück. Zudem gerieten nahezu alle osteuropäischen Währungen wieder stärker unter Abwertungsdruck. In Folge dessen fiel der Abschwung im Auslandsgeschäft der Praktiker AG im dritten Quartal etwas höher aus als in den ersten sechs Monaten. Der Umsatz in den neun Landesgesellschaften nahm um 11,6 Prozent auf 252,5 Millionen Euro (Vorjahr 285,6 Millionen Euro) ab. Flächenbereinigt lag der Umsatzrückgang bei 13,6 Prozent. Bei unveränderten Wechselkursen wäre der Auslandsumsatz im dritten Quartal lediglich um 9,0 Prozent zurückgegangen. Der Umsatzrückgang der ersten neun Monate beläuft sich auf 9,5 Prozent, währungsbereinigt waren es 8,0 Prozent.

Trotz dieser anhaltend ungünstigen Rahmenbedingungen ist es Praktiker im internationalen Geschäft gelungen, die Rohertragsmarge durch Überarbeitung von Sortimenten, Preisanpassungen und Lieferantenverhandlungen sowohl im dritten Quartal als auch in den ersten neun Monaten auf 32,5 Prozent stabil zu halten. Dadurch konnten die Folgen des Umsatzrückgangs zum Teil abgefedert werden. Dies galt vor allem für Griechenland, wo es gelang, das operative Ergebnis in etwa auf Vorjahresniveau zu halten. Außerdem wurde die anhaltend negative Entwicklung in Rumänien durch Ergebnisverbesserungen in Polen, Ungarn und Bulgarien teilweise ausgeglichen.

So kam Praktiker im internationalen Geschäft im dritten Quartal auf ein operatives Ergebnis von 13,0 Millionen Euro. Vor Sondereffekten waren es 14,0 Millionen Euro – nur 2,9 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. Zum Ende des Neunmonatszeitraums wurde ein operativer Verlust in Höhe von 39,4 Millionen Euro ausgewiesen (Vorjahr plus 5,2 Millionen Euro). Vor Sondereffekten lag das EBITA in diesem Zeitraum bei 5,1 Millionen Euro (Vorjahr 14,7 Millionen Euro). Bei gleichbleibenden Wechselkursen in allen Auslandsmärkten wäre das EBITA im dritten Quartal um 0,5 Millionen Euro und in den ersten neun Monaten um 0,8 Millionen Euro höher ausgefallen.

Ausblick: Umsatz und Ertrag 2011 unter Vorjahr

Das Management rechnet damit, dass die weitere Entwicklung von Umsatz und Ertrag in den verbleibenden Monaten des Jahres den Tendenzen der ersten neun Monate folgt und damit die Vorjahreswerte deutlich unterschritten werden.

Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/32439/2136068/bericht-zum-3-quartal-2011-der-praktiker-ag-umsatz-und-ertrag-weiterhin-unter-vorjahr/api

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