Fachkräftemangel in der Finanzbranche: Wie Banken und Co gegensteuern können
Banken, Versicherungen und Finanzdienstleistungsunternehmen stehen vor einer ganzen Reihe von Herausforderungen: Neben dem digitalen Wandel sowie aktuellen regulatorischen Herausforderungen ist es vor allem der Fachkräftemangel, der dem Finanzsektor schwer zu schaffen macht.
Dem müssen die betroffenen Unternehmen mit innovativen Maßnahmen begegnen, um in wirtschaftlicher Hinsicht nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Die Boomer-Banker gehen in Rente
Während andere Branchen wie zum Beispiel die Automobilindustrie aufgrund der anhaltenden schlechten Wirtschaftslage Mitarbeiter entlassen müssen, sind Fachkräfte in der Finanzbranche nach wie vor gesucht. Der Grund: Innerhalb der nächsten zehn Jahre werden sich die Babyboomer der Branche in den Ruhestand verabschieden, und das sind oft bis zu 30 Prozent der jeweiligen Belegschaft.
Dabei steht der Finanzsektor noch mehr unter Druck als andere Branchen, denn er benötigt besonders qualifizierte und spezialisierte Mitarbeitende. Besonders gefragt sind unter anderem Tax Manager, Controller und Compliance Manager.
Erschwerend kommt hinzu, dass der Nachwuchs bei den Banken, Versicherungen und Finanzdienstleistern zunehmend weniger vom Know-how der Boomer profitieren kann, wenn diese sich erstmal aus dem Beruf verabschiedet haben – und das alles in einer Zeit, die aufgrund der dynamischen Digitalisierung sowieso schon herausfordernd genug ist.
Mitarbeitersuche: Konkurrenz zwischen Old-School-Banken und Fintech-Startups
Die Situation innerhalb der Branche verschärft den Wettbewerb um High Potentials zusätzlich, denn seit einigen Jahren müssen sich die etablierten Finanzunternehmen auf dem Arbeitsmarkt gegenüber jungen Fintech- und Insurtech-Startups behaupten.
Diese werden von jungen Finanzfachkräften aufgrund ihres Coolness-Faktors, ihrer flachen Hierarchien und ihrer Online-Affinität häufig als attraktiver empfunden als die Finanzunternehmen alter Schule. Deshalb müssen die alten Platzhirsche der Branche schnell ihr Image glaubhaft verjüngen, um weiterhin als attraktive Arbeitgeber zu gelten.
Zeitgemäß um junge Talente werben
Doch wie überzeugen etablierte Unternehmen der Finanzbranche Fachkräfte der Generationen Y und Z davon, bei ihnen anzuheuern? Indem sie den Finanz-Nachwuchs gezielt bei seinen Anforderungen und Bedürfnissen abholen. So sind Homeoffice und Flexwork heutzutage Selbstverständlichkeiten und müssen deshalb unabdingbare Bestandteile des Stellenangebots sein.
Weitere, wichtige Pluspunkte sind klare und verbindliche Karriereaussichten sowie das Angebot sinnstiftender Tätigkeiten, zum Beispiel im Bereich nachhaltige Geldanlagen. Zudem ist es wichtig, auf allen Recruiting-relevanten Kommunikationsplattformen im Netz aktiv präsent zu sein, von Social Media über die Bewertungsportale bis hin zu den Personalseiten auf der eigenen Website.
Weiterhin ist eine Straffung des Bewerbungsprozesses sinnvoll, mit schnellen Reaktionszeiten bei den eingehenden Bewerbungen. Und: Last but not least sollten die HR-Abteilungen von Finanz-Unternehmen auch auf Quereinsteigerinnen und -einsteiger setzen, um dem Fachkräftemangel in den eigenen Reihen zu begegnen. Nach internen Schulungen und Coachings können sie beispielsweise im Bereich Finanzberatung zum Einsatz kommen.
Benefits als Extra-Anreize
Junge Finanzfachkräfte sind heutzutage nicht mehr nur mit einem attraktiven Gehalt zufriedenzustellen. Viele Unternehmen in der Finanzbranche haben dies bereits erkannt und setzen im Rahmen ihres Employer Brandings in den sozialen Medien und auf Bewertungsportalen auf zahlreiche Benefits für jetzige und zukünftige Mitarbeitende – so auch der Finanzdienstleister tecis. Das Unternehmen wirbt auf seiner kununu-Seite nicht nur mit der Homeoffice-Option und flexiblen Arbeitszeiten, sondern auch mit internen Coachings, Mitarbeiter-Rabatten und sogar Beteiligungen am Unternehmen.
Das Konzept scheint aufzugehen: So bewerten die Mitarbeitenden bei tecis ihren Arbeitgeber mit 4,7 von 5 möglichen Sternen. Zudem erleben sie die tecis-Unternehmenskultur mit 4,8 von 5 Punkten als besonders modern.