Finanzen

Überziehungskredit: Dispo besser sparsam einsetzen

Ein Überziehungskredit eignet sich, um kurzfristig Engpässe zu überbrücken. Mittel- oder gar langfristig genutzt, ist er jedoch relativ teuer. Bereits jeder neunte Deutsche (elf Prozent) hat schon einmal einen Ratenkredit abgeschlossen, um den Dispo auszugleichen, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage.

Ein Überziehungskredit – auch Dispositionskredit oder kurz „Dispo“ genannt – kann eine schnelle, unbürokratische Hilfe sein. Bonität und Volljährigkeit des Kontoinhabers vorausgesetzt, wird er in der Regel bei der Eröffnung eines Girokontos gleich mit eingerichtet. Reicht das Guthaben auf dem Konto nicht aus, um eine offene Rechnung zu bezahlen oder Lastschriften zu begleichen, gewährt die Bank automatisch den fehlenden Betrag als Kredit. Diese bequeme Lösung hat jedoch ihren Preis. Der Zinssatz für diesen Kurzzeitkredit liegt spürbar höher als für einen konventionellen Privatkredit. „Ein Dispositionskredit eignet sich, um kurzfristig Engpässe zu überbrücken. Mittel- oder gar langfristig genutzt, ist er jedoch kostspielig“, sagt Iris Laduch von der Postbank. „Wenn die Rücklagen nicht ausreichen, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher Anschaffungen nicht über den Dispo finanzieren, sondern mit einem günstigeren Ratenkredit bezahlen. Dieser kann auch eine Möglichkeit sein, das Girokonto wieder ins Plus zu bringen und so die Kosten für geliehenes Geld zu senken.“

Günstigere Alternativen

Jeder neunte Deutsche (elf Prozent) hat in der Vergangenheit schon einmal einen Ratenkredit aufgenommen, um den Dispo auf seinem Girokonto auszugleichen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag der Postbank. Die Auslösung eines Überziehungskredits ist damit einer der häufigsten Verwendungszwecke für einen Ratenkredit – nach der Finanzierung eines Autos oder Motorrads (37 Prozent), der Wohnungseinrichtung (19 Prozent) und Renovierung (13 Prozent). Ist das Konto längere Zeit im Minus, sind Finanzinstitute gesetzlich verpflichtet, Kunden über kostengünstigere Alternativen zu beraten. Das ist der Fall, wenn der eingeräumte Dispositionskredit über einen Zeitraum von sechs Monaten ununterbrochen zu drei Vierteln ausgeschöpft wird.

Die Qual der Wahl

Wer ein günstiges Kreditangebot sucht, sollte sich am effektiven Jahreszins orientieren. Er gibt die jährlichen Gesamtkosten für ein Darlehen an, berücksichtig allerdings noch nicht optionale Leistungen wie eine Restschuldversicherung. Vergleichsportale im Internet bieten einen guten Überblick über Konditionen, jedoch sind die Angaben mit Vorsicht zu genießen: „Die tatsächlichen Darlehenskosten sind oft von der Bonität des Kreditnehmers abhängig. Daher sollten Verbraucherinnen und Verbraucher ein konkretes Angebot einholen“, erklärt Iris Laduch.

Quelle: Postbank Mediendienst

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