Reformprozess bietet Chancen für deutsche Unternehmen
Berlin (ots) – Am kommenden Samstag wird Fidel Castro 85 Jahre alt. In der kubanischen Wirtschaft hat ein Reformprozess mit ungewissem Ausgang begonnen. Wie deutsche Unternehmen auf der Insel mit den besonderen örtlichen Wirtschaftsgepflogenheiten Geschäfte machen können, zeigt der Wirtschaftsführer der Germany Trade Invest „Tipps für das Kuba Geschäft“.
Der kubanische Staat hat begonnen mehr privatunternehmerisches Engagement zuzulassen. Ein lang erwarteter Kongress der kommunistischen Partei Kubas hat im April neue Richtlinien für die Wirtschaftspolitik angenommen. Diese verkünden zwar lediglich eine „Aktualisierung“ des sozialistischen Wirtschaftsmodells, sehen aber eine Reihe von Liberalisierungsschritten vor – darunter mehr Autonomie für Staatsunternehmen, die Aufhebung der staatlichen Zuteilung von Gütern des täglichen Bedarfs, die Vergabe von Brachflächen an Kleinbauern sowie reduzierte Bürokratie.
„Wohin die Reise geht, ist höchst ungewiss. Aber durch mehr privates Unternehmertum und bessere Finanzierungsmöglichkeiten eröffnen sich bereits heute neue Absatzmärkte auf der Insel, da die neuen Unternehmer – sei es als Friseur, Café-Betreiber oder als Clown – Ausrüstungen und Utensilien benötigen“, sagt der für Kuba zuständige Auslandsrepräsentant der Germany Trade Invest, Peter Buerstedde.
Ein erster Reformschritt wurde bereits mit der Öffnung von 178 Berufsgruppen für selbstständige Privatunternehmer unternommen und seit Oktober 2010 werden immer mehr Staatsbedienstete – bis zu 1,8 Mio. Beschäftigte – in private Tätigkeiten transferiert. Gleichzeitig hat das Abklingen der Weltwirtschaftskrise durch höhere Tourismuseinnahmen und Nickelpreise dem Regime in Havanna wieder mehr Luft für den Handel verschafft.
Deutsche Unternehmen sind in Kuba in der beneidenswerten Lage, staatliche Deckungen seitens Hermes nutzen zu können. Kreditversicherer anderer Länder bieten derzeit keine staatlichen Sicherheiten an, da diese Länder weiterhin gegenüber Kuba große Außenstände haben.
Der Importbedarf an Maschinen und Ausrüstungen zur Modernisierung der kubanischen Infrastruktur und Industrie ist enorm, doch die kubanische Regierung vergibt ihre knappen Devisen an Sektoren, die hohe Exporteinnahmen ermöglichen, Importe einsparen oder für die Grundversorgung der Bevölkerung wichtig sind.
Die Zeichen für eine Fortführung des noch zaghaften Reformprozesses stehen gut. Beobachter erwarten bereits zu einer Sonderkonferenz der kommunistischen Partei Kubas am Jahresende personelle Veränderungen, die den Prozess beschleunigen dürften.
Zum aktuellen Reformprozess hat Germany Trade and Invest unter Mitwirkung der Deutschen Botschaft in Havanna die „Tipps für das Kuba Geschäft“ herausgebracht, die umfassende Informationen zu Geschäftspraxis, Firmengründung und Handelsabwicklung auf der Karibikinsel bieten.
Germany Trade Invest ist die Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing der Bundesrepublik Deutschland. Die Gesellschaft berät ausländische Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit auf den deutschen Markt ausdehnen wollen. Sie unterstützt deutsche Unternehmen, die ausländische Märkte erschließen wollen, mit Außenwirtschaftsinformationen.
Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/74441/2093659/fidel-castro-wird-85-kubas-wirtschaft-dynamischer-reformprozess-bietet-chancen-fuer-deutsche/api
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