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NRW.BANK-Förderjahr 2016: 11,2 Mrd. € neu zugesagt – neuen Förderrekord aufgestellt

Die NRW.BANK hat im Jahr 2016 erneut eine sehr hohe Nachfrage nach ihren Förderinstrumenten verzeichnet. Mit einem Nettoneuzusagevolumen in Höhe von 11,2 Milliarden Euro (Vj. 9,7 Mrd. €) hat sie das Rekordergebnis des Vorjahres noch einmal um 15 Prozent übertroffen.

„In diesem Jahr haben wir insbesondere das gefördert, was in Nordrhein-Westfalen am meisten fehlt: ausreichender sozialer Mietwohnraum und funktionierende Infrastrukturen“, erklärte Eckhard Forst, seit 1. November 2016 Vorsitzender des Vorstands der NRW.BANK, im Rahmen der Jahrespressekonferenz.

Das volumenstärkste Förderfeld „Wohnen & Leben“ stieg um 32 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro (Vj. 5,1 Mrd. €). Ebenfalls gestiegen ist das Nettoneuzusagevolumen im Förderfeld „Entwickeln & Schützen“ – um 13 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro (Vj. 1,2 Mrd. €). Lediglich das Förderfeld „Gründen & Wachsen“ gab um neun Prozent auf 3,0 Milliarden Euro nach (Vj. 3,3 Mrd. €).

Aufgrund der hohen Nachfrage wurde das Volumen der sozialen Wohnraumförderung auf 1,1 Milliarden Euro aufgestockt (Vj. 669 Mio. €, +59%). Einen wichtigen Schwerpunkt stellte 2016 die soziale Mietwohnraumförderung dar. Das Nettoneuzusagevolumen stieg hier um 94 Prozent auf 892,2 Millionen Euro an (Vj. 460 Mio. €). Grund hierfür sind die guten Konditionen für Investoren, die neben günstigen Zinsen auch Tilgungsnachlässe beinhalten. Dietrich Suhlrie, Mitglied des Vorstands, erläuterte: „Private Investoren und die Wohnungswirtschaft investieren wieder verstärkt in den sozialen Wohnraum. Damit konnte ein wichtiges Ziel der nordrhein-westfälischen Wohnungsbaupolitik erreicht werden.“

Weiterhin gut angenommen wurden die zinslosen Programme für Flüchtlingsunterkünfte mit insgesamt 372,5 Millionen Euro (Vj. 240,0 Mio. €, +55%).

Eine große Rolle spielte 2016 die Finanzierung von Infrastrukturvorhaben: Hier hat die NRW.BANK über alle Förderfelder und -themen hinweg 2,4 Milliarden Euro und damit 14 Prozent mehr als im Vorjahr neu zugesagt (Vj. 2,1 Mrd. €). Insbesondere wurde mehr in der sozialen Infrastruktur gefördert als im Vorjahr. So stieg beispielsweise das Nettoneuzusagevolumen der sozialen Infrastrukturfinanzierungen auf 603,8 Millionen Euro (Vj. 73 Mio. €, > +100%). 516 Millionen Euro wurden vier Universitätskliniken (Köln, Bonn, Münster und Aachen) zugesagt. Das Land übernimmt in diesem Fall Zins und Tilgung, die Mittel stammen aus dem Medizinischen Modernisierungsprogramm (MedMop).

Aber auch das Programm NRW.BANK.Energieinfrastruktur stieg um über 100 Prozent auf 470,8 Millionen Euro an (Vj. 213,8 Mio. €).

Das Nettoneuzusagevolumen in der Gründungs- und Wachstumsfinanzierung hält sich weiterhin auf einem hohen Niveau. Das volumenstärkste Programm in diesem Segment ist der NRW.BANK.Universalkredit, der um 44 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro gestiegen ist (Vj. 966,5 Mio. €). Der Grund dafür waren strukturelle Verschiebungseffekte sowohl vom NRW.BANK.Mittelstandskredit, als auch vom NRW.BANK.Gründungskredit zum NRW.BANK.Universalkredit. Michael Stölting, Mitglied des Vorstands, erklärte: „Der Universalkredit bietet maximale Flexibilität und lange Laufzeiten. Das Programm passt sich genau an die Bedürfnisse unserer Fördernehmer an und zahlt damit auf unser Ziel ein, für jeden Bedarf das richtige Förderinstrument zu bieten. Denn Förderung ist mehr als reine Zinssubvention.“

Das Engagement ihrer Fonds hat die NRW.BANK weiter ausgebaut: Zum 31.12.2016 hat die NRW.BANK über ihre Fonds rund 212,6 Millionen Euro als Beteiligungskapital in Nordrhein-Westfalen investiert, im Vorjahr waren es noch 193,7 Millionen Euro (+10%). Das Besondere: Mit jedem Euro, den die NRW.BANK investiert, werden bis zu 4,50 Euro weiteres Kapital von Co-Investoren zur Verfügung gestellt.

Um schnell wachsende und innovative Unternehmen gezielt zu fördern, hat die NRW.BANK im Jahr 2016 zwei neue Programme in ihr Portfolio aufgenommen: Das Beteiligungsprogramm NRW.SeedCap Digitale Wirtschaft (2016: 225.000 €) fördert in Kooperation mit Business Angels Gründer mit digitalen Geschäftsideen. Das Programm NRW.BANK.Innovative Unternehmen (2016: 561.000 €) bietet die Besonderheit einer 70-prozentigen Haftungsfreistellung zugunsten der Hausbank. Mit diesem Programm nutzt die NRW.BANK eine Garantie des Europäischen Investitionsfonds (EIF) unter Nutzung des unter der Investitionsoffensive für Europa („Juncker-Plan“) errichteten Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI). „Mit unseren neuen Programmen finanzieren wir besonders fortschrittliche Unternehmen und stoßen damit Innovationen in NRW an – auch in der Digitalisierung“, erklärte Gabriela Pantring, die seit dem 1. November 2016 dem Vorstand der NRW.BANK angehört.

Ergebnis und Kennzahlen der NRW.BANK

Im Geschäftsjahr 2016 wies die NRW.BANK ein Betriebsergebnis vor Risikovorsorge/Bewertungsergebnis von 465,2 Millionen Euro (Vj. 363,8 Mio. €) aus. Die Bank nutzte das operativ gute Ergebnis für Maßnahmen zur Stärkung des Eigenkapitals und der Risikotragfähigkeit. Zum 31. Dezember 2016 betrug die Bilanzsumme 142,1 Milliarden Euro (Vj. 141,2 Mrd. €). Das Geschäftsvolumen belief sich auf 162,0 Milliarden Euro (Vj. 160,5 Mrd. €). Die Quote des harten Kernkapitals betrug 41,76 Prozent (Vj. 42,58%). Die Eigenkapitalquote (CRR) lag bei soliden 45,46 Prozent (Vj. 46,47%).

Ausblick 2017

Aus dem neuen Programm NRW.BANK.Gute Schule 2020, das zum 1. Januar 2017 gestartet ist, wurden per 21. März 2017 bereits 7,7 Millionen Euro vergeben. Genutzt wurden die Gelder insbesondere für Investitionen in die Breitbandinfrastruktur der Schulen. Die NRW.BANK vergibt insgesamt zwei Milliarden Euro, verteilt über vier Jahre für Schulsanierungen in NRW. Zins und Tilgung übernimmt das Land.

Quelle: NRW.BANK

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Finanzratgeber 24 an. Sie schreibt als Journalistin über aktuelle Finanzprodukte und gibt Hilfen bei der Suche nach seriösen Geldanlagen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@finanzratgeber24.de

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Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Finanzratgeber 24 an. Sie schreibt als Journalistin über aktuelle Finanzprodukte und gibt Hilfen bei der Suche nach seriösen Geldanlagen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@finanzratgeber24.de
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