Hewlett Packard: Fallender Aktienkurs und Übernahmespekulationen
Auch nach den vor einigen Monaten angekündigten Massenentlassungen geht es dem Technologie-Konzern Hewlett-Packard weiterhin schlecht. Für das aktuelle Geschäftsjahr wird ein deutlich niedrigerer Umsatz und Gewinn erwartet als für das Vorjahr und der Börsenkurs befindet sich auf einem historischen Tiefststand von zeitweise unter 17 US-Dollar.
Das Unternehmen ist damit an der Börse gerade einmal 34 Milliarden US-Dollar wert. In Relation gesetzt zum Jahresumsatz 2011 von 127 Milliarden US-Dollar wäre das geradezu ein Schnäppchen für Konkurrenten, die an einer Übernahme interessiert sein könnten. Finanzwelt-News und weitere Nachrichtenmagazine spekulieren bereits über mögliche Übernahmekandidaten. Interesse haben könnte beispielsweise der chinesische Hardwarehersteller Lenovo, wobei eine Übernahme durch diesen möglicherweise durch die amerikanischen Behörden blockiert würde. Weiterhin könnte auch Microsoft Interesse an HP haben. Mit der Markteinführung eines Tablet PCs hat Microsoft im Juni ohnehin bereits einen Vorstoß in den Hardwaremarkt unternommen. Eine Übernahme des weltweit größten PC-Herstellers wäre eine konsequente Fortführung dieser Strategie. Ähnlich wie Apple könnte Microsoft dann zukünftig Soft- und Hardware als Bundle verkaufen. Mit der SAP Ag gehört auch ein deutsches Unternehmen zum potentiellen Käuferkreis. Das Walldorfer Unternehmen kann zwar weder vom Umsatz noch vom Gewinn her mit HP mithalten, hat aber mit ca.62 Milliarden Euro derzeit einen knapp doppelt so hohen Börsenwert. Zudem verzeichnete das Unternehmen in den letzten Jahren ein solides Wachstum. Für die Walldorfer könnte HP eine sinnvolle Erweiterung des Produktportfolios sein. Während HP-CEO Meg Whitman sich in ihrer bisher einjährigen Amtszeit nie für eine Fremdübernahme oder Aufsplittung des Konzerns ausgesprochen hat, hatte ihr Vorgänger Léo Apotheker bereits eine Abspaltung der PC-Linie zur Debatte gestellt, hatte diese jedoch nicht durchsetzen können. Bisher handelt es sich bei den aktuellen Presseberichten zum Thema allerdings um reine Spekulationen. Noch hat kein potentieller Käufer Interesse an einer Übernahme geäußert.
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