Innovationspolitik: Steuern statt subventionieren
Sascha Hermann, Geschäftsführer der VDI Technologiezentrum GmbH, einer Einrichtung des Vereins Deutscher Ingenieure e. V., setzt am 10. Juni 2015 ab 18 Uhr die Ringvorlesung “Innovation und Innovationspolitik: Warum und auf welchen Wegen?” in der Universität Witten/Herdecke fort. Thema seines Vortrags: “Innovation und Innovationspolitik verändern sich”. Seine Idee: Bei heutiger “moderner” Innovation und Innovationspolitik spielen zunehmend Strategieprozesse mit den wesentlichen Stakeholdern (z. B. aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft) eine tragende Rolle. So setzen sich Weiterentwicklungen hin zu Innovationsplattformen, Innovationsclustern oder Open Innovation mehr und mehr durch.
Sascha Hermann zeigt in seinem Vortrag, dass eine eher traditionelle Technologiepolitik, die in der Vergangenheit auf einen technologiegetriebenen Ansatz mit hoher Subventionierung, wie z. B. bei der Kernforschung setzte, heute abgelöst worden ist durch eine eher bedarfsorientierte Innovationspolitik. Ein aktuelles Beispiel dafür stellt die öffentliche Fördermaßnahme “Open Photonik” des Bundesministeriums für Bildung und Forschung dar. Dabei geht es um die Öffnung von Innovationsprozessen für Beteiligte außerhalb einer Organisation. So können sich auch Technik-Laien, wie z. B. Designer und Künstler, oder technikaffine Bastler (“Maker”) an Innovationsprozessen bei optischen Verfahren und Technologien beteiligen. Bürgerinnen und Bürger können damit zu Mitgestaltern in Innovationsprozessen werden.
Hermann geht davon aus, dass weiterhin technische Innovationen den Markt treiben, aber er besteht darauf, dass sozio-ökonomische und ökologische Aspekte sowie Aspekte der Koordinierung und Steuerung (“Governance”) bei diesen Innovationen immer wichtiger werden. Die positive oder negative Wahrnehmung einer Innovation in der Gesellschaft kann einen zunehmend mitentscheidenden Charakter bei deren Durchsetzung am Markt haben.
Mit der Vorlesungsreihe “Innovation und Innovationspolitik: Warum und auf welchen Wegen?” hat die Universität Witten/Herdecke am 22. April die Annäherung an einen schillernden Begriff gestartet. Darin werden einerseits unterschiedliche Perspektiven auf Innovation und Innovationspolitik vorgestellt und reflektiert. Zum anderen wird die Frage nach den Zielen und Wegen heutiger und zukünftiger Innovation und Innovationspolitik erörtert.
Veröffentlicht von:
- Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Finanzratgeber 24 an. Sie schreibt als Journalistin über aktuelle Finanzprodukte und gibt Hilfen bei der Suche nach seriösen Geldanlagen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@finanzratgeber24.de
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