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Diabetiker Bund Hessen erweitert Internetangebot

Schwalmstadt. Selbsthilfe darf nicht nur im stillen Kämmerlein stattfinden, sondern erfordert aktives Zugehen auf die Betroffenen Mit diesem Anspruch startete der Diabetiker Bund Hessen (DDB), unterstützt von der BARMER GEK Hessen, vor knapp zwei Jahren die Onlineplattform www.diabetes-TV.info und hat damit voll ins Schwarze getroffen: Über eine Million Nutzer klickten sich seitdem durch das Portal.

Quelle: "obs/Deutscher Diabetiker Bund Hessen/BARMER GEK".
Quelle: “obs/Deutscher Diabetiker Bund Hessen/BARMER GEK”.

“Diabetes ist und bleibt ein Dauerthema. Darum haben wir uns entschlossen, unser Angebot zu erweitern”, so der Landesvorsitzende des DDB Hessen, Prof. Dr. Hermann von Lilienfeld-Toal. Pünktlich zum Weltdiabetestag 2014 werden neue Informationsfilme eingestellt. Im Mittelpunkt stehen dieses Mal Kinder und Jugendliche, die als Diabetiker in der Mehrzahl unter Diabetes Typ 1 leiden. Wie erkennt man, ob das eigene Kind unter Diabetes leidet? Wie geht man in der Familie, in der Schule und in der Freizeit damit um? Wo kann man Hilfen von anderen betroffenen Familien bekommen?

Auf all diese Fragen gehen die kurzen Filmsequenzen verständlich ein. Der neunjährige Viktor aus Hessen, bei dem vor sieben Jahren Diabetes Typ1 diagnostiziert wurde, zeigt in seinem Filmbeitrag wie er sein Leben organisiert. Und er befindet sich wirklich in prominenter Gesellschaft: Schauspielerin Halle Berry ist ebenso von Diabetes Typ 1 betroffen wie der ehemalige Mainz 05 Torwart Dimo Wache. Prof. Dr. med. Clemens Kamrath, Oberarzt an der Kinderklinik Gießen: “Wenn Kinder auffällig viel trinken, häufig zur Toilette müssen und trotz normaler Ernährung an Gewicht verlieren, sollte unbedingt ein Test durchgeführt werden. Wird ein Diabetes festgestellt, ist dies bei Kindern immer ein Notfall und muss sofort behandelt werden.”

6 Millionen Diabetiker in Deutschland

Rund 6 Millionen Deutsche sind derzeit an Diabetes erkrankt, das sind etwa neun Prozent der Bevölkerung. 90 Prozent davon haben einen Typ-2-Diabetes und knapp 5 Prozent einen Typ-1- Diabetes. Die restlichen fünf Prozent sind Fälle von Schwangerschaftsdiabetes und sonstigen Diabetesformen. Darüber hinaus gibt es jedoch eine nicht unerhebliche Dunkelziffer unentdeckter Fälle von Typ-2 Diabetes. “Darum rechnen wir weiterhin mit steigenden Zahlen – Experten prognostizieren einen Zuwachs bis zu 13 Prozent bis zum Jahr 2030. Insgesamt sind bei der BARMER GEK derzeit bundesweit rund 600.000 Versicherte von dieser chronischen Krankheit betroffen”, so Norbert F. Sudhoff, Landesgeschäftsführer der BARMER GEK in Hessen. Grund genug für ihn, die wichtige Arbeit des DDB Hessen mit Mitteln aus der Selbsthilfeförderung zu unterstützen.

Wer von Diabetes spricht, meint meist Diabetes Typ2. Diese Form der Stoffwechselerkrankung wurde früher auch Altersdiabetes genannt, weil sie häufig erst bei älteren Menschen auftritt. Die Bauspeicheldrüse kann das Hormon Insulin zwar noch produzieren, es wirkt im Körper aber nicht mehr richtig. Andreas Karch, Experte aus dem BARMER GEK Diabetes-Management: “Die Diabetes-Versorgung hat aber sich in den letzten Jahren enorm verbessert durch strukturierte Behandlungsprogramme, leitliniengerechte Diagnostik und Therapie, eine konsequente Patientenorientierung und die gute Zusammenarbeit zwischen Hausärzten und diabetologischen Schwerpunktpraxen. Allerdings bleibt die Prävention eine große gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die wir nicht aus den Augen verlieren dürfen.”

Mit Videosequenzen auch jüngere Betroffene erreichen

Mit der Erweiterung der Online-Plattform haben sowohl Mitglieder als auch weitere Betroffene und Interessierte die Möglichkeit, unabhängig von Ort und Zeit, sich über das weite Feld des Diabetes Informationen zu besorgen. “Der Schritt unseres Landesverbandes in die bewegte digitale Welt hat sich gelohnt. Denn so gelingt es uns, auch jüngere Interessierte und Betroffene zu erreichen”, so Carola Blumenhagen, stellvertretende Landesvorsitzender des DDB Hessen. In den über 30 Kurzfilmen geht es um traditionelle Themen wie Ernährung und Bewegung, aber auch sehr praktische Bereiche wie den richtigen Umgang mit der Insulinspritze. Angesprochen werden auch Bereiche wie Homöopathie, die Entwicklungen in der Diabetes-Therapie, Diabetes-Begleithunde und die Möglichkeit von Transplantationen der Bauchspeicheldrüse. “Wir haben uns vorgenommen, dieses Portal kontinuierlich auszubauen. Das ist uns aktuell mit dem neuen Bereich “Kinder und Diabetes” gelungen”, meint Carola Blumenhagen.

Quelle: ots

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